Boie, Würzbach und Strunz weg: Marion Horn übernimmt Chefredaktion der “Bild”-Gruppe.

Marion macht's: Marion Horn ist ab sofort neue Vor­sitzende der Chef­redaktionen der "Bild"-Gruppe. Bis zum geplanten Antritt von Robert Schneider, der Mitte April vom "Focus" kommt, ist Horn in dieser Rolle auch Chef­redakteurin von "Bild" und "Bild am Sonntag". Die bisherigen Chefinnen Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz schmeißt Springer von ihren Posten. Über "mögliche künftige Aufgaben im Hause" der drei werde Springer zu einem späteren Zeitpunkt informieren, heißt es in einer Mit­teilung. Vize-Chef­redakteurinnen bleiben René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiß. Horn stehe "für einen klaren Werte­kompass, journalistische Exzellenz, Führungs­stärke und Leiden­schaft für guten Boulevard­journalismus", so "Bild"-CEO Claudius Senst. Er danke Boie, Würzbach und Strunz "für ihren groß­artigen und lang­jährigen Einsatz für 'Bild'". Auch Mathias Döpfner bedankt sich bei dem Trio, das die "Bild" seit dem Abgang von Julian Reichelt leitete. Horn war bis Ende 2019 Chef­redakteurin der "Bild am Sonntag" und bis dahin mehr als 25 Jahre im Konzern. Im Anschluss arbeitete sie u.a. kurzzeitig bei der Kommunikations­beratung Kekst CNC.

Anton Rainer vom "Spiegel" nennt die Entscheidung einen "Paukenschlag", Michael Hanfeld schreibt in der "FAZ" von einem "Eklat beim Boulevardblatt" – der Wechsel komme, "wie das bei Springer nicht unüblich ist, Knall auf Fall". Die Personalien kommen nur wenige Wochen nach der Ankündigung Döpfners, bei Springers Marken-Flaggschiffen "Bild" und "Welt" Stellen zu streichen. Durch Maßnahmen wie diese will der Medien-Konzern in den kommenden Jahren Mio Euro sparen.
axelspringer.com, spiegel.de, turi2.de (Background)