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“Jetzt die richtigen Fragen stellen” – Chefredakteurin Rebekka Reinhard über ihr KI-Magazin “Human”.

17. Juli 2023

Mensch trifft Maschine: “KI ist für uns nicht primär ein Technik­thema – es geht vielmehr um den Menschen”, sagt Rebekka Reinhard, Chef­redakteurin des neuen Magazins “Human”. Das Heft will Künstliche Intelligenz aus einer inter­disziplinären Perspektive heraus betrachten und setzt dabei auf einen Beirat aus Expertinnen. turi2 hat das Magazin, das ab heute mit 40.000 Auflage am Kiosk liegt, schon gelesen und gibt erste Einblicke. Im Interview mit turi2-Redakteurin Eva Casper erklärt Chefredakteurin Reinhard, warum “Human” beim Digital-Thema KI auf Print setzt, welche Rolle KI bei der redaktionellen Arbeit spielt und was sie an KI spannend und beängstigend findet.
 
Von Eva Casper
 

 
Der Hefteinstieg zeigt das ungewöhnliche Redaktionsmodell. Ein Beirat aus neun Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten liefert Ideen und Impulse für Themen. In der ersten Ausgabe verfassen die Beiräte auch eigene Beiträge oder werden interviewt. Wer erwartet, dass es bei “Human” viel um Technik geht, wird allerdings überrascht: Die meisten Texte fragen vor allem nach dem Einfluss von KI auf die Menschen: etwa auf die Arbeitswelt, den Börsenhandel oder auch die Kriegsführung. Die Texte verzichten auf zu viel Fachvokabular und sind auch für Laien leicht verständlich.
 

 
Dabei kommen die Texte weder alarmistisch-apokalyptisch, noch naiv-fortschrittsgläubig daher. Für die Illustrationen im Heft haben die Künstlerinnen auch KI genutzt. “Human” erscheint gedruckt und digital. Begleitend zum Heft bietet die Redaktion einen Newsletter und Fortbildungen zum Thema KI an.
 

 
Ein eigener Ethikkodex regelt bei “Human” den Umgang mit KI. So gibt die Redaktion etwa an, wenn KI bei Recherchen hilft oder Bilder generiert, die Ergebnisse sorgfältig zu überprüfen und Fehler oder unethische Inhalte zu entfernen. Das Sprachmodell ChatGPT kommt in einem Interview auch selbst zu Wort. Head of Content, Thomas Vašek, früher Chefredakteur von “P.M.” und “Hohe Luft”, löchert die KI mit philosophischen Fragen, z.B. ob sie versteht, was “kitzeln” bedeutet. Die Antwort: Sie kann die Bedeutung des Wortes wiedergeben, hat es aber – anders als Menschen – selbst nie erlebt.
 
Fazit
 
Das hat mir gefallen: Vor allem die Texte, die den Einfluss von KI in speziellen Bereichen erklären, wie etwa beim Börsenhandel oder in der Kriegsführung. Aber auch die Gastbeiträge sind interessant, weil sie zeigen, wie Expertinnen über KI denken.
Das hat mir nicht gefallen: Visuell ist “Human” sehr textlastig, die Wahl der Bilder und Illustrationen könnte noch spannender sein.
Das habe ich daraus gelernt: Dass KI in Zukunft in viele unserer Lebensbereiche vordringen wird – und in sehr vielen auch schon längst angekommen ist.
 
“Human”-Chefredakteurin im Interview

Warum setzen Sie beim Zukunftsthema Künstliche Intelligenz auf das oft totgesagte Print-Format?
 
Rebekka Reinhard: Gerade bei einem Thema mit einer hochdynamischen Entwicklung bietet das Magazinformat eine optimale Übersichtlichkeit und Ordnung – bei uns geht es ja nicht um kurzlebige Trends. Uns geht es darum, Orientierung zu geben, die mittelfristig relevant ist. Außerdem liest man ein Magazin mit viel mehr Ruhe und quasi entschleunigter als eine Online-Seite. Für mich steht das Magazin auch für den Wert des analogen Menschen. Entsprechend wertig ist die Gestaltung – dank unserer Art Direktorin Tanja Maus und der Bildredakteurin Maja Metz, die sich für das Magazin intensiv mit den neuen Möglichkeiten von KI-Bildtools befasst haben.

Sie haben kaum Werbeanzeigen im Heft. Dafür ist der Preis mit 12,80 Euro pro Heft ganz stattlich. Wie finanzieren Sie sich?
 
Wir haben das Magazin in enger Abstimmung mit unserem Verlagspartner, der Holderstock Media, entwickelt und erstellen das gesamte redaktionelle Angebot auf selbstständiger Basis. Mit dem Verlag sind wir über eine Lizenzvereinbarung verbunden. Er kümmert sich um alles Verlegerische wie Druck, Vertrieb, Werbung und Anzeigen. Wichtig zu wissen: Beide Seiten machen “Human” mit einem extrem schlanken Team. Und wir arbeiten komplementär. So wie ich dieses Interview mit Ihnen führe, um die Visibilität von “Human” zu stärken, so macht sich einer der Holderstock-Geschäftsführer im Magazin Gedanken über die Prädiktionsfähigkeit neuronaler Netze an der Börse. Für uns ist das die zeitgemäße, zukunftsweisende Form des Journalismus.

Wer liest “Human” eigentlich: KI-Fans oder Skeptiker?
 
Beide hoffentlich! Und vor allem auch die, die wirklich verstehen wollen, worum es bei der wichtigsten technologischen Disruption unserer Zeit geht.

Auf dem Titelbild Ihrer ersten Ausgabe ist ein großer Smiley zu sehen: Als würde die KI die Leserinnen und Leser anlächeln. Sollen da Ängste abgebaut werden?
 
Die menschliche Perspektive ist für uns zentral. Der Smiley scheint uns eine doppelte Botschaft zu transportieren: Einerseits wirkt er wie ein harmloses quasi-humanes Gegenüber, andererseits schwebt er etwas unheimlich in seiner Aura.

Sie arbeiten mit einem Beirat aus neun Expertinnen und Experten: Eszter Debreczeni, Andreas Föller, Alexander Doll, Peter Kabel, Tina Klüwer, Thomas Ramge, Mina Saidze, George A. Tilesch und Stephanie Schorp. Warum haben Sie sich für dieses Modell entschieden? Welchen Einfluss hat der Beirat auf die redaktionelle Arbeit?
 
Unser Beirat ist ein informelles, interdisziplinär zusammengesetztes Gremium von Menschen unterschiedlichster Expertisen aus “alter” und “neuer” Wirtschaftswelt. Diese Diversität der Blickwinkel ist uns sehr wichtig. Die Beiräte liefern Ideen und Impulse für Themen und kommen auch als Contributors in Interviews oder mit einem eigenen Essay in der ersten Ausgabe vor.

Sie haben im Heft ein Interview mit ChatGPT. Welche Rolle spielt KI sonst bei der Erstellung von Texten bzw. bei der kompletten Erstellung des Heftes? Schreibt sie auch mal mit, entwirft Bilder, Layouts, etc.?
 
In der Startausgabe haben wir teils ChatGPT Version 3.5, hauptsächlich 4 als Lieferant für Anregungen und Ideen für Texte benutzt – aber nicht für faktische Recherche. Unser Ansatz ist eine zwanglos-experimentelle Kollaboration mit generativer KI im Rahmen unseres Verständnisses von journalistischer Sorgfaltspflicht und in Einklang mit unserem Ethikkodex im Magazin.

Gerade im Journalismus sind die Ängste groß, dass KI mehr und mehr Aufgaben übernimmt und somit Jobs vernichtet. Ist “Human” eine Flucht nach vorn?
 
Wenn Sie so wollen: Ja.

Technikthemen wie KI sind oft schwer zu bebildern. Wie helfen Sie sich da?
 
KI ist für uns nicht primär ein Technikthema – es geht vielmehr um den Menschen, um seine Fähigkeiten und Werte in einer sehr komplexen Umwelt. Insofern ist es eine besonders schöne Herausforderung, kreative Ideen für “Human” zu entwickeln – mit KI oder ohne.

KIs wie ChatGPT sind noch sehr neu und ihr Einfluss auf die Gesellschaft schwer vorauszusehen: Läuft man da nicht Gefahr, Glaskugel-Journalismus zu betreiben?
 
Wir sagen nicht, was sein wird. Wir bieten vielmehr eine orientierende Plattform für Austausch, Dialog und Debatte. Unser Ziel mit “Human” ist, jetzt die richtigen Fragen zu stellen.

Wie blicken Sie selbst auf KI? Machen Ihnen die neuen Möglichkeiten Angst oder machen sie Sie euphorisch?
 
Als Philosophin finde ich das alles erst mal sehr spannend. Wie verändert sich durch KI unsere Vorstellung von Intelligenz? Welche Rolle spielen künftig menschliche Emotionen und Werte? Und wie können wir als Gesellschaft mit all unseren Problemen damit umgehen? Angst vor KI macht mir vor allem ihr manipulativer Einsatz durch bestimmte Leute – und autonome Waffensysteme.

(Foto: Sung-Hee Seewald)

“Human” erscheint mit 40.000 Auflage zum Preis von 12,80 Euro. 2023 soll das Heft zwei Mal erscheinen, ab 2024 quartalsweise. Verleger ist Frank Werner, der mit seiner Holder­stock­media u.a. auch das rechts-konservative Magazin “Tichys Einblick” herausgibt.
human-magazin.de, turi2.de (Background)

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