Dean Baquet hat die digitale Zukunft der “NYT” im Blick. (Foto: “New York Times”)
Zeitenwende: Die traditionsreiche “New York Times” setzt unter Chefredakteur Dean Baquet ein deutliches Zeichen für die digitale Zukunft der Zeitung. Künftig kämpfen die Ressorts mit ihren besten Geschichten in den Konferenzen nicht mehr nur um die gedruckte Titelseite, sondern vor allem um die Platzierung auf den Plattformen im Web, der Mobile-Ausgabe und in den sozialen Medien. Jeweils vor- und nachmittags kommen drei bis vier Geschichten in die sogenannte “Dean’s List” und laufen dann prominent auf allen Web-Kanälen. “Wir müssen mehr unserer besten Geschichten nicht abends bringen, sondern dann, wenn die digitale Leserschaft ihren Höhepunkt hat: zwischen sieben Uhr morgens und sieben Uhr abends”, erklärt Baquet die neue Stoßrichtung. Die Konferenz um die Seite 1 soll es zwar weiter geben, laut Dean wird sie aber unwichtiger werden. Das Ziel ist klar: Im Kampf ums digitale Überleben orientiert sich die “New York Times” mehr an den mobilen Online-Nutzern, sie machen schon mehr als die Hälfte der Zugriffe aus.
poynter.org, observer.com, faz.net (Interview 11/2014)