Al-Dschasira-Reporter zu drei Jahren Haft verurteilt.

Al-Dschasira_600x400Pressefreiheit auf Ägyptisch: Die drei in Ägypten angeklagten Al-Dschasira-Reporter Peter Greste, Mohamed Fahmy und Baher Mohamed sind erneut zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in Kairo befand die Journalisten auch im Berufungsprozess für schuldig, ohne Akkreditierung gearbeitet und gezielt Falschmeldungen verbreitet zu haben, verringerte die Haftstrafe aber von sieben auf drei Jahre. Gegen das neue Urteil kann nochmal Berufung eingelegt werden.

"Dieses politische Urteil ist ein weiterer Beleg für die völlige Geringschätzung des ägyptischen Regimes gegen die Pressefreiheit und zeigt, dass die diplomatische Leisetreterei der Bundesregierung gegenüber Präsident Al-Sisi ein Ende haben muss", kommentiert Christian Mihr von Reporter ohne Grenzen das Urteil. Die Entscheidung lasse "das Schlimmste für die vielen weiteren Journalisten befürchten, die zum Teil seit zwei Jahren ohne Verfahren in ägyptischen Gefängnissen sitzen." Zumindest der Australier Peter Greste wird seine Haftstrafe nicht antreten müssen. Er wurde im Frühjahr nach Australien abgeschoben, die beiden anderen Reporter sind gegen Kaution auf freiem Fuß. Mohammed Fahmy hatte in einem "FAZ"-Interview schwere Vorwürfe gegen seinen Arbeitgeber erhoben und ihn beschuldigt, sich aktiv in die Politik einzumischen, statt darüber zu berichten.
theguardian.com, sueddeutsche.de, reporter-ohne-grenzen.de, twitter.com (Bild), turi2.de (Background)

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