Die Kölner Verleger-Legende Alfred Neven DuMont starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, teilt die Mediengruppe M. DuMont Schauberg mit. DuMont (Foto: dpa) war über Jahrzehnte Herausgeber und bis fast zuletzt Aufsichtsratsvorsitzender des Verlags. Erst im Januar hatte er seinen Aufsichtsratsvorsitz aus gesundheitlichen Gründen an seinen Neffen Christian DuMont Schütte abgegeben. Seitdem trug DuMont (Foto: dpa) den Titel  "Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats". "Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer", kommentiert Christian DuMont Schütte seinen Tod. In dem Familienunternehmen werde er eine große Lücke hinterlassen.

DuMont war seit 1953 Teil des Familienverlags. 1960 wurde er Herausgeber des "Kölner Stadt-Anzeigers", 1964 gründete er die Boulevardzeitung "Express" und machte später als Herausgeber und Chef DuMont Schauberg zu einem der größten deutschen Verlage. Er galt als Verleger der alten Schule, der aneckte und auch vor unpopulären Entscheidungen nicht zurückschreckte. Alfred Neven DuMont habe seinerzeit mit dem Presserechtsrahmengesetz "größten Schaden von den Zeitungen abgewendet", würdigt ihn BDZV-Präsident Helmut Heinen DuMont. Einen "kölschen Citizen Kane" nennt ihn die "taz". Als eine polarisierende Verlegerpersönlichkeit von Format, die inhaltlich den Spagat zwischen Hochkultur und Boulevard meisterte, beschreibt ihn Frank Patalong auf Spiegel Online.
dumont.de, spiegel.de (Nachruf), sueddeutsche.de (Nachruf), taz.de (Nachruf), turi2.de (Background)