Medienecho auf Kretschmanns und Dreyers Sieg bei den Landtagswahlen.


Keine Wechselstimmung: Bei den Landtagswahlen gewinnen gewinnen der grüne Amtsinhaber Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg sowie SPD-Landesmutter Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz jeweils deutlich. Kretschmann kündigt am Wahlabend an, zunächst mit der CDU und anschließend mit SPD und FDP über eine Regierung zu sprechen. Dreyer zeigt sich weniger ergebnisoffen und sendet starke Signale, die bestehende Ampel-Koalition mit Grünen und FDP fortführen zu wollen.

Dreyers Erfolg "könnte der arg gebeutelten Bundespartei neues Leben einhauchen", kommentiert ARD-Chefredakteur Rainald Becker in den "Tagesthemen", nur um seine Vermutung wenige Sätze später stark anzuzweifeln. Das Ergebnis der Grünen bezeichnet Jasper von Altenbockum in der "FAZ" als "Paukenschlag". Kretschmann habe endgültig die Vorherrschaft der CDU im Südwesten gebrochen, seine Partei sei ein Menetekel der Christdemokraten geworden. Deren tiefer Fall sei "die eigentliche Überraschung heute", analysiert Peter Frey im "heute-journal". Er glaubt, dass die Grünen nun Annalena Baerbock gegen die männlichen Konkurrenten in den Bundestagswahlkampf schicken müssen.

Große Verluste fährt neben der CDU auch die AfD ein. Die Interpretation der Ergebnisse hat Auswirkungen auf die Position von Parteichef Meuthen, weil beide Spitzenkandidaten Anhänger seines gemäßigten Kurses sind, schreibt Matthias Kamann in der "Welt". Die FDP hingegen könnte in beiden Ländern mitregieren, beide Male ohne die CDU. Detlef Esslinger sieht dies in der "Süddeutschen Zeitung" als ein Signal an die Konservativen, dass die Liberalen nach der Bundestagswahl nicht automatisch als Unionspartner zu verbuchen sind.
spiegel.de, tagesschau.de, faz.net (Paid), zdf.de, welt.de (Paid), sueddeutsche.de (Paid)