WDR stoppt kritischen Beitrag über Armin Laschet.


Lässt Laschet löschen? Der WDR hat im September 2019 einen kritischen Beitrag über Armin Laschet (Foto links) aus der Mediathek gelöscht, berichtet der "Spiegel". In dem Radio-Stück berichtet Redakteur Jür­gen Dösch­ner über ein heimlich aufgenommenes Video, das einen aufgebrachten NRW-Landesvater zeigt, wie er zugibt, für die Räumung des Hambacher Forsts 2018 einen Vorwand gebraucht zu haben. Offiziell hatte der WDR den Beitrag wegen journalistischer Mängel aus dem Programm genommen, etwa weil das Video heimlich aufgenommen wurde und das Zitat aus dem Zusammenhang gerissen worden sein könnte. Ein Justiziar des Senders hatte die Berichterstattung zuvor als zulässig eingeschätzt, der WDR-Schlichtungsausschuss kommt nun zu dem gleichen Ergebnis.

Eine interne Mail legt laut "Spiegel" nahe, dass Programmdirektor Jörg Schönenborn bei der Löschung der Berichterstattung eine Rolle gespielt hat. Das Magazin zitiert aus dem Schreiben eines "Tagesschau"-Redakteurs, der die Redaktion "nach Rück­spra­che mit un­se­rem In­for­ma­ti­ons­di­rek­tor Jörg Schö­nen­born" bittet, den Beitrag zu depublizieren. WDR-Redakteur*innen kritisieren laut "Spiegel" schon länger "die mangelnde Distanz zwischen dem Sender und der Landes­regierung". (Foto: Michael Kappeler/ dpa, Annika Fußwinkel / WDR; Montage: turi2)
"Spiegel" 6/2021, S. 68 (Paid)

Mitarbeit: Markus Trantow