Mathias Döpfner fordert baldiges Ende der Corona-Maßnahmen.

Die Welt dreht sich weiter: Springer-Chef Mathias Döpfner gibt in einem Gastbeitrag in der "Welt" einen Einblick in seine eigene Zerrissenheit im Hinblick auf die Corona-Maßnahmen. Die Welt wisse "erschütternd wenig über das Virus", was auch Döpfner, als Asthmatiker selbst Corona-Risikopatient, verunsichert: "Der eine sagt dies, der andere das", bemängelt er die teils widersprüchlichen Aussagen der Virologen und deren Allmacht, weil die Politik ihren Empfehlungen folge. Der Springer-Chef sorgt sich "um unsere freiheitliche, rechtsstaatliche, offene Gesellschaft, die im Namen der guten Absicht beschädigt werden könnte". Die Maßnahmen müssten sich um die kümmern, die besonders gefährdet sind. "Die Fantasie, dass wir die Pausetaste drücken, bis das Virus verschwunden ist, ist naiv und gefährlich."

Döpfner betont im Gastbeitrag die Rolle des unabhängigen Journalismus: Journalist*innen sind "unser Fenster zur Welt" und "Filter der Wahrheit". Sie haben eine "enorme Verantwortung", welche die Presse "in beeindruckender Weise" gerecht werde. "Vielleicht rückt jetzt auch der Wert von unabhängigem Journalismus wieder stärker ins Bewusstsein." China dürfe als Diktatur kein Vorbild sein, um die Corona-Krise totalitär zu meistern. "Ich fürchte, wir begehen demokratischen Selbstmord aus Angst vor dem Sterben", mahnt Döpfner.
welt.de (Paid)