Beckenbauer bestreitet gekauftes Sommermärchen.

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Viel geredet, wenig gesagt: Die "Süddeutsche Zeitung" trifft fast in Mannschaftsstärke auf Franz Beckenbauer, 70, zum ersten Interview nach dem Skandal um das "zerstörte Sommermärchen". Die Erkenntnisse, die Klaus Hoeltzenbein, Wolfgang Krach, Hans Leyendecker und Klaus Ott in dem dreistündigen Gespräch zutage fördern, bleiben jedoch überschaubar: Die Fußball-WM 2006 sei nicht gekauft gewesen, "wir haben doch gar kein Geld gehabt". Daran, dass er einen Vertrag mit dem heute per Haftbefehl gesuchten Fifa-Funktionär Jack Warner unterschieben habe, könne sich Beckenbauer nicht mehr erinnern. Immerhin gibt Beckenbauer zu, dass es "aus heutiger Sicht" ein Fehler war, bei den knapp 7 Mio Euro, die die Fifa vorab haben wollte, nicht so genau hingeschaut zu haben.

"Wenn ich jemandem vertraue, unterschreibe ich alles. Blanko," erklärt Beckenbauer im Interview. Das habe er schon beim FC Bayern so gemacht, weil er sonst mit dem Lesen nicht hinterher gekommen wäre. Vor diesem Hintergrund schließt es der Fußball-Kaiser auch nicht aus, dass noch weitere brisante Dokumente auftauchen. Aus seiner Rechtfertigungshaltung kommt Beckenbauer nur raus, wenn er über die heutigen DFB-Verantwortlichen schimpft: Auf ein Gesprächsangebot an Reinhard Rauball und Rainer Koch habe er keine Rückmeldung erhalten. Die DFB-Führung widerspricht, sie seien durchaus gesprächsbereit gewesen und hätten auf den Beckenbauer-Brief auch geantwortet. (Foto: Bernd Kammerer/Picture Alliance)
sueddeutsche.de, blendle.com (Paid), turi2.de (Background)

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