Bundesländer einigen sich auf Reform der öffentlich-rechtlichen Sender.


Digital-Mission: Die Länder einigen sich bei der Minister­präsidenten-Konferenz in Berlin auf eine Reform der öffentlich-rechtlichen Rund­funk­anstalten. Demnach soll der Markenkern von ZDF, ARD und Deutschlandfunk sichtbarer sein. Dazu gehören Kultur, Bildung, Information und Unterhaltung, "wenn dies einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil entspricht", sagt die Vorsitzende der Rundfunk­kommission und rheinland-pfälzische Minister­präsidentin Malu Dreyer. Zudem soll der Fokus künftig auf digitalen Streaming-Dienste im Netz liegen. ARD und ZDF können nun entscheiden, Sparten-Fernsehsender zu reduzieren und in Online-Angebote umzuwandeln. Filme und Serien sollen die Sender künftig schon vor der Ausstrahlung oder unabhängig davon in der Mediathek veröffentlichen können. Dabei gehe es darum, Bürgerinnen dort zu erreichen, wo sie sich medial aufhalten, sagt Dreyer. Um die Finanzierung geht es derzeit noch nicht – dies soll Teil eines zweiten Reformschritts sein.

Zuvor hatte es von privaten Medien Kritik an den Öffentlich-rechtlichen gegeben, weil sie ihren Kernauftrag zugunsten der Unterhaltung vernachlässigen und damit eine Konkurrenz darstellen würden. Die Reform hat "den Programm­auftrag nicht umstürzlerisch neu formuliert, wohl aber neu gerahmt", schreibt Joachim Huber im "Tagesspiegel". Es liege nun an ARD und ZDF, den Auftrag in eine "Qualitätsoffensive" umzusetzen. "Gut so", schreibt Huber, "die beitragsfinanzierten Medien haben die demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen". (Foto: Michael Kappeler / dpa / Picture Alliance)
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