Ehemaliger Twitter-Sicherheitschef spricht über “katastrophale Zustände” bei dem Kurznachrichtendienst.


Twitter-Leak: Der ehemalige Twitter-Sicherheits­chef Peiter Zatko spricht in einem Enthüllungs­bericht über massive Sicherheits­probleme bei dem Kurz­nachrichten­dienst, berichten CNN und "Washington Post". Demnach stelle die Plattform eine "Bedrohung für die persönlichen Daten seiner Nutzer, für die Aktionäre des Unternehmens, für die nationale Sicherheit und für die Demokratie" dar. Zatko hatte bereits im Juli eine entsprechende Beschwerde bei der US-Börsen­aufsicht SEC eingereicht. Darin schreibe er auch von einem "chaotischen und rücksichts­losen Umfeld in einem schlecht geführten Unternehmen". Zu viele Mitarbeitende hätten unbeaufsichtigt Zugang zu "zentralen Kontrollen" und "sensiblen Informationen". Zudem gebe es mindestens einen Mitarbeiter, "der möglicher­weise für einen ausländischen Geheimdienst" arbeite. Weitere Vorwürfe des Whistle­blowers betreffen die Unternehmens-Spitze, die den Vorstand und staatliche Aufsichts­behörden über Sicherheits­lücken getäuscht habe.

Zatko äußert sich auch bezüglich des aktuellen Streits zwischen Twitter und Tesla-Chef Elon Musk. Seinen Angaben nach verfüge Twitter über keine verlässliche Methode, um die Anzahl an Fake-Accounts auf der Plattform zu ermitteln. Das Thema der gefälschten Profile und Bot-Accounts ist eines der Haupt­argumente Musks, den 44-Mrd-Deal platzen zu lassen.

Der als Hacker bekannt gewordene Zatko war im Januar von dem Unternehmen gefeuert worden, weil er laut Twitter schlechte Leistungen erbracht habe. Die aktuellen Vorwürfe weist der Konzern zurück und wirft dem Whistle­blower vor, seinem ehemaligem Arbeit­geber schaden zu wollen. Eine Sprecherin sagt der "Washington Post" und CNN, Twitter habe keinen Zugang zu detaillierten Vorwürfen von Zatko, nach derzeitigen Erkenntnissen weisen diese jedoch "Ungenauigkeiten" auf. (Foto: Screenshot CNN)
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