Foodwatch und Werberat streiten um Lebensmittel-Werbung für Kinder.


Mit harten Bandagen: Verbraucher­schutz-Verein Foodwatch und der Spitzen­verband der Werbe­wirtschaft ZAW liegen im Clinch, berichtet die "FAZ". Grund sind 16 Beschwerden, die Foodwatch nach der Verschärfung der Werbe­regeln für Kinder Anfang Juni beim vom ZAW getragenen Werberat eingereicht hat. Das Selbst­kontroll­gremium der Werbe­wirtschaft habe "ein Einschreiten jedoch in allen Fällen" abgelehnt, schreibt Foodwatch. Die Hälfte der gemeldeten Werbe­maßnahmen sei zurück­genommen worden, die andere Hälfte nicht beanstandet worden. Foodwatch fordert nun von der nächsten Regierung, "an Kinder gerichtete Werbung für unausgewogene Lebens­mittel per Gesetz zu verbieten". Dem Werberat solle sie das Vertrauen entziehen.

Der ZAW reagiert mit dem Vorwurf an Foodwatch, "Fake News" zu nutzen. Die Organisation wolle mit einer Kampagne das Konzept der Selbst­kontrolle vor der Wahl in Verruf bringen. Der Werberat bewerte "unabhängig, ausbalanciert und sachverhalt­sbezogen" und sei kein "Erfüllungs­gehilfe von Kampagnen­organisationen". Foodwatch ignoriere "spürbare Änderungen der Werbe­praxis" durch die Verschärfung des Gesetzes im Juni.
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