“Handelsblatt”: United Internet will GMX und Web.de verkaufen.


Deal or no deal: Der CEO und Gründer der Telekom- und Internet­holding United Internet, Ralph Dommermuth, will die E-Mail-Portale GMX und Web.de verkaufen, berichten Arno Schütz und Philipp Alvares de Souza Soares im "Handelsblatt". Demnach können Interessenten sowohl für einen Minderheits- als auch einen Mehrheits­anteil bieten. Kommt es zum Deal, könnten die größten­teils werbe­finanzierten Plattformen mit rund 1,5 Mrd Euro bewertet werden. Aus "Finanzkreisen" wisse das "Handelsblatt", dass die mit dem Verkauf beauftragte Investment­bank Perella Weinberg bereits im Mai Info-Pakete verschickt habe. Erste Angebote könnten demnach in den kommenden Tagen fällig sein.

Dommermuth baut derzeit mit seinem Telekom­anbieter 1&1 ein neues, ultra­schnelles 5G-Mobilfunknetz auf, um unabhängig von den Anbietern Deutsche Telekom, Vodafon und Telefonica zu sein. Dem "Handelsblatt" sagte er im Mai, es handele sich bei dem Projekt um Investitionen in Höhe von zunächst fünf Milliarden Euro, die er fast vollständig mit Eigenmitteln bestreiten wolle. Einen Teil davon könnte er nun über den Verkauf der E-Mail-Portale finanzieren.

GMX und Web.de gehören mit einer gemeinsamen Reichweite von mehr als 30 Mio Nutzerinnen zu den bekanntesten Internet­marken in Deutschland. Zusammen haben sie 2021 ein Ebitda in Höhe von 118 Mio Euro erreicht. Im ersten Halbjahr 2022 sind die Erlöse und der Betriebs­gewinn um jeweils gut vier Prozent gestiegen, teilt United Internet heute mit.
handelsblatt.com (Paid)