Hörbuch-Verlage bringen sich gegen Audible in Stellung.

Audible 600Verlage gegen Amazon - Runde 2: Amazon bringt mit seiner Geschäftspolitik schon wieder Verlage gegen sich auf. Amazon-Tochter Audible will offenbar ein Flatrate-Modell erzwingen, berichtet der "Spiegel". Dagegen wollen die Verleger mit dem Börsenverein des Buchhandels im Rücken vors Kartellamt ziehen. Betroffen sind demnach bisher vor allem kleinere Häuser, ihnen hat Audible die Verträge gekündigt und neue Konditionen vorgelegt. Die Verlage sollen zustimmen, dass Nutzer zum Abo-Preis von 9,95 Euro künftig mehr als ein Hörbuch pro Monat herunterladen können. Wer nicht mitziehe, laufe Gefahr, ganz aus dem Audible-Angebot zu verschwinden und auch keine Einzeldownloads mehr verkaufen zu dürfen.

Viele Verlage fürchten nun um ihren Umsatz - auch, weil Audible den Hörbuchmarkt mit 90 % Marktanteil praktisch beherrscht - und prüfen eine Beschwerde beim Kartellamt. Unmut über das Geschäftsgebaren von Amazon gibt es allerdings auch in größeren Häuern. Audible lasse den Verlagen kaum eine Wahl, zitiert der "Spiegel" etwas Johannes Stricker, der bei Hörbuch Hamburg die Geschäfte führt.
"Spiegel" 21/2015, S. 67, spiegel.de (vorab)

Mitarbeit: Markus Trantow