Maulwurf-Jagd: Details der Sondierungsgespräche zwischen Union und FDP sowie zwischen Union und Grünen landen in den vergangenen Tagen in Echtzeit bei Bild TV, offenbar geleaked von ein oder mehreren Unionsmitgliedern. Die CDU schadet sich mit diesen Durchstechereien selbst, schreibt die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien in einem Gastbeitrag in der "Zeit". "So kann keine ehrliche Wahl-Aufarbeitung funktionieren." Sie fordert ein Handyverbot in den Sitzungen ihrer Partei. Die "Bild" kontert, Prien habe ein "fragwürdiges Verständnis von Journalismus". Die CDU-Politikerin sagt, die Leaks führen nur dazu, "dass die Aushandlungsprozesse an anderem Ort stattfinden und damit an Transparenz verlieren."
CDU-Vize Jens Spahn wertet den direkten Draht zur Boulevardpresse während der Sitzungen als "ätzend", "verantwortungslos" und "in gewisser Weise auch plump", sagt er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz . Er dementiert Gerüchte, wonach der der Maulwurf sei. Florian Schillat kommentiert im "stern", die Durchstechereien könnten die Jamaika-Pläne durchkreuzt haben: "Die FDP könnte bei einem Abschied von Jamaika nun argumentieren, dass die Vertrauensbasis für ein solches Bündnis fehle", sodass sie nicht wie 2017 als Sündenbock dasteht.
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