NDR: Ehemalige SPD-Landtagskandidatin hat drei verschiedene Namen.

Die Frau, die niemand kennt: Eine ehemalige SPD-Landtagskandidatin in Mecklemburg-Vorpommern benutzt offenbar mindestens drei verschiedene Namen – mal Gayane Kirakosjan, mal Gayane Werk, mal Diana Werk, teilweise auch mit einem Doktortitel davor. NDR-Recherchen zeigen, dass sie zuerst in der CDU und dann in der SPD aktiv gewesen ist, wo sie schließlich auch für den Landtag in Schwerin kandidiert hat – auf einem überraschend guten Listenplatz. Einige Quellen des NDR legen nahe, dass ihr die Unterstützung von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig geholfen haben könnte. Die Frau verzichtet jedoch auf ihren Nachrückerplatz im Landesparlament. Der Grund: NDR-Recherchen hatten offengelegt, dass sie auf Facebook Sympathien für russische Autokraten und armenische Nationalisten zeigt.

"Entweder wir haben es hier mit einer Hochstaplerin zu tun oder mit einer, die von Wladimir Putin ins Land geschickt wurde, um hier Lobbyismus im russischen Sinne und andere Dinge zu tätigen", vermutet Sebastian Ehlers, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion. Tatsächlich gibt der Immobilienmillionär und Reality-TV-Darsteller Karl-Heinz Richard von Sayn-Wittgenstein an, Kirakosjan habe ihm bei einem früheren Treffen einen "Botschaftsposten für Armenien, Russland und ein drittes osteuropäisches Land" angeboten. Die russische Botschaft dementiert, dass die Frau für sie arbeitet. Bei der SPD weiß offenbar niemand wirklich etwas über sie, Mitglied ist sie aber weiterhin. (Foto: Facebookseite SPD Schwerin)
tagesschau.de