Riesen-Störung bei Facebook: Die Nachwehen des Serverausfalls.


Social Nirvana: Der weltweite Totalausfall von Facebook, WhatsApp und Instagram am Montagabend macht deutlich, wie abhängig die Welt mittlerweile von den sozialen Medien ist. Ursache war wohl ein technisches Problem. 25 Mrd WhatsApp-Nachrichten wurden während des sechststündigen Ausfalls nicht gesendet, berechnet die Kreativagentur ABCD Agency. Demnach wurden zudem 125 Mio Instagram-Stories nicht gepostet. Der Netzbetreiber Telefónica (O2) zählte am Montagabend die dreifache Menge verschickter SMS im Vergleich zu den Vorabenden.

Der Digitalverband Bitkom macht darauf aufmerksam, dass der Ausfall Unternehmen teils an ihrer Arbeit gehindert – und sowohl die interne als auch die externe Kommunikation beschränkt hat. Reinhard Kowalewsky schreibt in der "Rheinischen Post", dass wir uns von der "Datenkrake" Facebook "unabhängiger machen" müssen. Man müsse auch darüber nachdenken, den "Konzern zu zerschlagen". Eine solche Störung hat mitunter auch lebensbedrohliche Auswirkungen, schreibt die "New York Times". In Brasilien konnten Apotheken keine Rezeptbestellungen mehr annehmen und in Kolumbien eine Organisation nicht arbeiten, die Opfer häuslicher Gewalt per WhatsApp mit lebensrettenden Diensten verbindet.

Hierzulande hat die sechsstündige Zwangspause eher zu einer Flut an Memes und witzigen Tweets geführt, die Horizont gesammelt hat. Und auch Caroline Rosales kann dem Blackout in der "Zeit" etwas Gutes abgewinnen: "Es schien, als wäre die ganze Welt wie einst bei der Mondlandung oder an Heiligabend in der Kindheit für ein paar Stunden kontaktlos vereint."
nytimes.com, horizont.net, zeit.de, rp-online.de (Paid), zeit.de, turi2.de (Background)