Stefan Aust, der deutsche Forrest Gump, erhob die Hand gegen Springer.

Stefan Aust bei Panorama zwischen 1973 und 1987 Foto NDR NDR Hans-Ernst Müller 600Mann mit Haaren: Stefan Aust irgendwann in den 70ern oder 80ern bei "Panorama" (Foto: Hans-Ernst Müller/NDR)

Der ewige Aust: Stefan Aust, 69, als Herausgeber und Chefredakteur der "Welt" derzeit wieder bestens im Geschäft, zeigt keine Ermüdungserscheinungen im Amt und würzt die Jubiläumsausgabe der "Welt", die heute 70 wird und damit fast genau ein Vierteljahr älter ist als Aust, mit ein paar ironischen Hinweisen auf seine Springer-Vergangenheit. Aust fühlt sich "wie Forrest Gump in diesem verrückten amerikanischen Film", weil er "zufällig immer dabei" war, wenn bundesdeutsche Geschichte geschrieben wurde.

So sagte Aust, wie er im großen Erinnerungsgespräch mit Monika Harms, Wolfgang Ischinger und Henryk M. Broder auf Seite 4 und 5 der Geburtstags-"Welt" erzählt, am Vorabend der Maueröffnung zu einem jungen Spiegel-TV-Reporter namens Georg Mascolo "Bleib in der Nähe der Mauer, da passiert was". Es entstanden die TV-Aufnahmen von der Öffnung des Grenzübergangs Bornholmer Straße, die heute Unesco-Weltdokumentenerbe sind.

Aust selbst hat auch Pflastersteine in der Hand gehabt, die dann in Springer-Scheiben krachten. Aber: "Geworfen hab ich nicht", beteuert Aust. Er stand nach eigener Erinnerung neben Ulrike Meinhof vor dem Springer-Haus in einer zornigen Menge, will die Pflastersteine aber nur "von hinten nach vorne durchgereicht" haben.
welt.de, pdf.welt.de (die Jubiläumsausgabe komplett, Paid Content)

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