“Süddeutsche” schreibt von einer “in Teilen homophoben Unternehmenskultur” bei der BVG.


Höllenritt: Anders als in den Werbe-Botschaften vermittelt, herrsche bei den Berliner Verkehrs­betrieben eine "in Teilen homophobe Unter­nehmens­kultur", schreibt Markus Balser in der "Süd­deutschen Zeitung". Eine homo­sexuelle Angestellte berichtet von "verbalen Attacken" in internen Chats. Diversity-Aktionen würden von Angestellten als "Mist" und "belästigend" betitelt. Mehrere queere Mitarbeitende werfen der BVG "Mobbing" und "berufliche Benach­teiligung" vor und hätten das Unternehmen verlassen. In diesem Zusammen­hang sei auch Straf­anzeige wegen "Beleidigung" gestellt worden, bestätigt die Polizei. Vorstand und Führungs­kräfte zeigten sich demnach teilweise solidarisch, gleichzeitig habe ein BVG-Ombuds­mann einer Mitarbeiterin geraten, "nicht mehr sichtbar zu sein als Homosexuelle". Noch-BVG-Chefin Eva Kreienkamp, deren Vertrag im Oktober ausläuft, nehme die Vorwürfe "sehr ernst". Die Transformation in ein diverses Unternehmen dauere "länger als gedacht". Kreienkamp, selbst homosexuell, könne nicht ausschließen, "dass Queer­feindlichkeit bis in die höchsten Unternehmens­gremien zumindest billigend in Kauf genommen" werde. Aufsichts­rats­chef Stephan Schwarz weist indes "mit aller Entschiedenheit zurück", dass die ausbleibende Verlängerung von Kreienkamps Vertrag mit ihrer sexuellen Orientierung zu tun haben könnte. (Foto: Jens Krick / Flashpic / picture alliance)
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Hinweis: In einer führeren Version dieser Meldung stand, dass Aufsichts­ratschef Stephan Schwarz "die Kritik" zurückweist. Dies bezog sich jedoch nicht auf besagte Vorwürfe gegen die BVG, sondern auf die Vermutung, dass der Vertrag von BVG-Chefin Eva Kreienkamp wegen ihrer sexuellen Orientierung nicht verlängert worden sein könnte. Darauf weist die BVG hin. Wir haben die Passage angepasst.