US-Journalist Brent Renaud, 50, stirbt in der Ukraine durch Schüsse.

Zwischen den Fronten: Der US-amerikanische Filmjournalist Brent Renaud, 50, ist in Irpin, acht Kilometer vor Kiew, durch Schüsse ums Leben gekommen. Das teilten die Polizei des Gebietes Kiew und das ukrainische Innenministerium mit. Augen­zeugen­berichten zufolge soll Renaud zusammen mit einem ukrainischen Zivilisten und dem US-amerikanischen Fotografen und Filmemacher Juan Arredondo in einem Fahrzeug unterwegs gewesen sein. Beide sind offenbar bei dem Gefecht verletzt worden. Bei Bild TV berichtet Reporter Paul Ronzheimer, der sich ebenfalls in Irpin befand, überall seien Schüsse gefallen. Nach ukrainischen Angaben sollen russische Soldaten geschossen haben. Aus Moskau gab es keine Reaktion.

In der Polizeimitteilung heißt es, natürlich berge der Berufsstand des Journalismus Risiken – "nichtsdestotrotz hat der US-Bürger Renaud mit seinem Leben bezahlt, als er versuchte, die Tücke, Grausamkeit und Erbarmungslosigkeit des Aggressoren zu beleuchten". Der nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, erhebt im Sender CBS News schwere Vorwürfe gegen Russland und droht mit "angemessenen Konsequenzen".

Renaud hatte in der Vergangenheit öfter für die "New York Times" gearbeitet. Einem Facebook-Post, wonach er für die US-Zeitung in der Ukraine war, widerspricht das Blatt allerdings. Er habe zuletzt 2015 für die “NYT” gearbeitet. Die Zeitung erklärt auf Twitter, dass Renaud ein "talentierter Journalist" gewesen sei. "Wir sind sehr traurig, vom Tod Brent Renauds zu erfahren", heißt es in dem Statement. Renaud hatte mit seinem Bruder Craig Renaud an verschiedenen Projekten gearbeitet und unter anderem die preisgekrönte HBO-Heroin-Dokumentation "Dope Sick Love" und die TV-Serie "Off to War" gedreht.
tagesschau.de, spiegel.de, bild.de (5-Min-Video)