High Noon beim “Spiegel”.

In dieser Stadt ist nur Platz für einen von uns: Wie Revolverhelden des 19.Jahrhunderts stehen sich “Spiegel”-Chefredakteur Wolfgang Büchner und Verlagsgeschäftsführer Ove Saffe auf der einen und die Riege der Ressortleiter auf der anderen Seite gegenüber. Nachdem vor einigen Wochen die Ressortleiter Büchner loswerden wollten, dreht Büchner nunmehr den Spieß rum und will die Stellen der Ressortleiter neu besetzen – womöglich sogar mit Vertrauensleuten aus der Online-Redaktion. Weil die neuen Ressortleiter für Print und Online gleichermaßen zuständig sein sollen, hat auch die Mitarbeiter KG mitzuentscheiden, die 50,5 % der “Spiegel”-Anteile hält. Nach einem Bericht der “Berliner Zeitung” (wieder einmal bestens informiert: Ulrike Simon) sollen die fünf Geschäftsführer der Mitarbeiter KG noch heute, am Mittwochnachmittag, tagen und über Büchners Vorschlag abstimmen. Klar scheint, dass es Opfer bei den Revolverhelden auf beiden Seiten geben wird. Das System des “Spiegel”, nach dem Mitarbeiter ihre eigenen Chefs als Anteilseigner schassen können, sorgt mal wieder für Chaos. (Fotos: dpa, Spiegel-Gruppe; Montage: turi2)
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