ARD beendet Vertrag mit TV-Experte Mehmet Scholl mit sofortiger Wirkung.


Spielende ohne Verlängerung: Mehmet Scholl, 46, ist seinen Job als Fußball-Experte der ARD nach neun Jahren los. Beide Seiten haben sich auf eine Vertragsauflösung mit sofortiger Wirkung geeinigt, teilt die ARD mit. Vorausgegangen ist ein Streit beim Confed Cup Anfang Juli in Russland, wo Scholl vor der Sendung das Studio verlassen hatte, weil er nicht damit einverstanden war, dass in der Sendung auch über Doping berichtet werden sollte.

Es schien so, als wären die Wogen nach mehreren Aussprachen wieder geglättet. In seiner Radiosendung im Bayerischen Rundfunk hat Scholl am vergangenen Sonntag aber noch einmal nachgelegt: Doping "hatte in dem Moment überhaupt keine Relevanz." Nicht zum ersten Mal sei ihm die Berichterstattung zu negativ gewesen. Daraufhin hat ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky Scholl klargemacht: "Die Redaktionen sind für den Inhalt zuständig, die Experten für die Meinung." Scholl müsse daher die redaktionelle Hoheit akzeptieren.

Der Vertrag zwischen Scholl und der ARD wäre eigentlich noch bis Ende 2018 gelaufen, beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin am kommenden Montag hätte er wieder vor der Kamera stehen sollen. (Archivfoto: Gladys Chai von der Laage / Picture Alliance)
presseportal.de, dwdl.de (Trennung), sueddeutsche.de (BR-Sendung), bild.de (Balkausky), turi2.de (Background Confed Cup)

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