Springer will DOCH NICHT mit der “FT” in die erste Reihe.

Update, 16.18 Uhr: Folgende, (vor)eilig geschriebene Einschätzung zum Kauf der "Financial Times", ist nunmehr hinfällig. Als Dokument unseres journalistischen Scheiterns lassen wir die Fehleinschätzung trotzdem an dieser Stelle stehen - als abschreckendes Beispiel. PT

Mathias Döpfner_400Springer-Chef Mathias Döpfner hat einen Expansions-Plan - nur welchen?

Mathias Döpfner, Vorstandschef und Kleinaktionär bei Springer, steht vor dem bisher größten Scoop seiner mittlerweile anderthalb Jahrzehnte an der Spitze von Springer. Wenn Döpfner tatsächlich den Kauf der renommierten Financial Times realisiert, wonach es derzeit aussieht, würde er zweierlei beweisen: Zum einen, dass er ein echter Verleger ist, der an Inhalte glaubt. Und zum anderen, dass er ein internationaler Player mit einer Premium-Marke ist. Mit einem Titel mit Strahlkraft, für den Leser weltweit Geld ausgeben - und zwar sowohl für die gedruckte, als auch für die digitale Ausgabe.

Döpfners Beschwörung, dass Paid Content auch im digitalen Zeitalter erste Priorität eines Verlagshauses sein muss, hätte - anders als bei "Bild" - eine solide Abonnenten-Basis. Mit der globalen Nachrichtenmarke "FT", die digital und auf Englisch weltweit Ansehen genießt, hätte Döpfner zudem ein Zukunftsprojekt in der Hand, mit dem er international in der 1. Liga spielen würde. Das Techtelmechtel mit ProSiebenSat.1 dürfte im Falle eines Kaufs der "FT" eher eine gelungenes Ablenkungsmanöver gewesen sein.

Über die Kosten kann nur spekuliert werden - sie dürften bei über 1 Mrd Euro liegen.
turi2.de, spiegel.de

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