“Aufstand für Frieden” in Berlin: Zwischenfall um “Compact”-Chefredakteur, Veranstalter werfen Medien Manipulation vor.


Umstrittene Friedens-Demo: Etwa 13.000 Menschen haben laut der Polizei Berlin an der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Kundgebung Aufstand für Frieden am Brandenburger Tor teilgenommen. Zwischenzeitlich sollen linke Gegendemonstranten versucht haben, den Chefredakteur des rechten "Compact"-Magazins, Jürgen Elsässer, "aus der Veranstaltung zu drängen", meldet RBB24. Das ZDF spricht von einer "lautstarken Auseinandersetzung". Größtenteils sei die Veranstaltung Medienberichten zufolge aber friedlich verlaufen. Laut "Bild" soll AfD-Chef Björn Höcke Wagenknecht dazu aufgerufen haben, in seine Partei zu wechseln: Mit den Linken würde sie "niemals ihre Vorstellungen von Friedenspolitik durchsetzen" können. Die Veranstalter sprechen von 50.000 Teilnehmern und werfen den Medien und Polizei vor, die Zahlen absichtlich kleinzureden, berichtet die "Frankfurter Rundschau".

Ein Polizeisprecher sagt der dpa, man habe keine Kenntnis über rechtsextreme Teilnehmer vor Ort gehabt, es seien aber "Menschen aus dem rechten Spektrum" zugegen gewesen. T-Online beruft sich dagegen auf Twitter-Aufnahmen, die Rechtsextreme und Holocaust-Leugner zeigen sollen. Wagenknecht und Schwarzer hatten mit ihrem sogenannten Manifest für Frieden ein großes Medienecho erzeugt und einige Kritik auf sich gezogen. Vor der Demo hatte Schwarzer versprochen, man werde "selbst­verständlich gegen jede Art von rechts­extremer Propaganda angehen".
rbb24.de, bild.de, fr.de, zdf.de, t-online.de, turi2.de (Background)
(Foto: picture alliance, ZUMAPRESS.com, Michael Kuenne)