Brasilien ermittelt gegen VW wegen Sklaverei, berichten NDR, SWR und “Süddeutsche Zeitung”.


Volkswagensklaven: Brasilianische Ermittlungsbehörden werfen der VW-Tochter in Brasilien Sklavenarbeit, Menschenhandel und systematische Menschenrechtsverletzungen in Hunderten von Fällen vor, recherchieren NDR, SWR und "Süddeutsche Zeitung". Laut den 2.000 Seiten umfassenden Ermittlungsakten sollen die Verbrechen von 1974 bis 1986 auf einer Farm am Rande des Amazonasbeckens stattgefunden haben. Opfer seien Leiharbeiter gewesen, die für Rodungsarbeiten im Einsatz waren. Der VW-Vorstand in Wolfsburg soll davon Bescheid gewusst haben. Arbeitsvermittler und ihre bewaffneten Aufpasser hätten die Arbeiter u.a. angeschossen, verprügelt, gefesselt und selbst Schwerkranke "mit vorgehaltener Waffe zur Arbeit gezwungen und erniedrigt".

Zudem sprechen Zeuginnen von Vergewaltigungen und Gewaltausbrüchen, einige Arbeiter sollen zudem verschwunden sein. Der zuständige Staatsanwalt Rafael Garcia nennt das "eine Form moderner Sklaverei". VW will sich mit Blick auf den möglichen Prozess in Brasilien nicht zu dem Bericht des Rechercheverbunds äußern, versichert aber, die Vorwürfe ernst zu nehmen. Eine Anhörung findet am 14. Juni vor dem Arbeitsgericht in der Hauptstadt Brasilia statt, seit dem 19. Mai ist VW über das Verfahren in Kenntnis gesetzt.
presseportal.de, sueddeutsche.de (Paid), tagesschau.de