Bundesverband Regie verfasst 10-Punkte-Liste gegen den “Kontrollwahn der Sender”.


Im falschen Film: Der Bundesverband Regie (BVR) sieht die Arbeit seiner Mitglieder zunehmend vom "Kontrollwahn der Sender" bedroht und hat deshalb die 10-Punkte-Liste Regie Jetzt! verfasst, die Klarstellungen und Forderungen für ein besseres Miteinander von Filmschaffenden und Senderverantwortlichen beinhaltet. Seit den 2000ern habe sich eine "atemberaubende Respektlosigkeit" gegenüber Regisseuren und Regisseurinnen breitgemacht, so der BVR-Vorstand Rolf Silber: "Das Ausmaß an Einmischung von dritter oder vierter Stelle, was Inszenierung und Herstellungskosten angeht, hat ein in vielen Fällen unerträgliches Ausmaß angenommen." Teilweise würden Produktionen nur sechs Wochen vor Drehbeginn abgesagt – oder Redaktionen würden sich an Drehtag eins mit Änderungswünschen von "Kostüm bis Frisur des Hauptdarstellers" melden. Auch übermäßig lange Arbeitszeiten seien sowohl für das Drehteam als auch für Schauspieler ein Problem – haben aber Einzug gehalten, da Filme immer schneller und damit kostengünstiger produziert werden sollen. Silbers Vorstandskollege Jobst Oetzmann verweist auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel, wobei es "logisch" sei, "dass niemand in einem Gewerk arbeiten will, das nicht so gut bezahlt wird und wo du trotzdem arbeiten musst, bis du umfällst". Seinen Appell für ein faires Miteinander von Regie und Sendern stellt der Verband gemeinsam mit der VG Bild-Kunst am Mittwoch in Berlin vor: Auf einem medienpolitischen Forum in der hessischen Landesvertretung.
faz.net (€), regieverband.de (Regie Jetzt!)