Burda will HolidayCheck von der Börse nehmen und Allein-Eigentümer werden.


Von Börsistan nach Burdastan: Burda will sich seine Reise-Tochter HolidayCheck wieder komplett einverleiben und im Zuge eines Delistings von der Frankfurter Börse nehmen, teilt der Konzern am Mittwoch mit. Burda Digital hält bereits 73,13 % am Grundkapital der HolidayCheck Group und bietet allen übrigen Anteilseignern nun 2,70 Euro in bar je Aktie. Nach der Ankündigung stieg der Kurs zeitweise um 10 % auf 2,73 Euro. Zu Beginn der Pandemie im März 2020 sackte die Aktie auf einen Tiefstwert von nur 83 Cent ein, erholte sich jedoch wieder und erreichte im im Mai 2021 einen zwischenzeitlichen Höchstwert von 3,44 Euro. Offenbar will Burda den niedrigen Kurs nutzen, um die Kontrolle komplett nun zu übernehmen.

Wie die gesamte Tourismus-Branche leidet auch HolidayCheck unter den Folgen der Corona-Pandemie: Im Geschäftsjahr 2020 brach der Umsatz um fast 90 % auf nur noch 14 Mio Euro ein, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag 37,7 Mio im Minus. Rund 100 der insgesamt 400 Beschäftigten mussten gehen. Lange hatte sich Holidaycheck auf die Bewertung von Hotels und den Vertrieb der Reisen von Drittanbietern beschränkt. Seit 20219 schnürt die Tochter HC Touristik selbst Reisepakete und verkauft sie auf eigene Rechnung – und eigenes Risiko.
handelsblatt.com (Paid), 4investors.de, dgap.de, holidaycheckgroup.com