DFB: Kritische Finanzlage gefährdet Existenz des Verbands.


Loch im Rasen: Der DFB weist im aktuellen Finanzbericht ein Minus von 33,5 Mio Euro aus. Für das laufende Jahr ist im Haushalt ein Minus von 19,5 Mio Euro angesetzt. Schuld daran ist auch die zuletzt schlechte Performance der deutschen Nationalelf der Männer. "Ist die Nationalmannschaft erfolglos, geht es dem DFB auch wirtschaftlich nicht gut", so DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald. Es könne "in den nächsten zehn Jahren nicht mehr so weitergehen, weil es dann den Verband nicht mehr gibt". Die Fußball-Männer waren bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 jeweils bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Dem DFB sind dadurch Einnahmen in Mio-Höhe entgangen. Auch auf Verhandlungen mit Sponsoren hätten sich die Misserfolge ausgewirkt, so Grunwald. Er spricht daher über mögliche Sparmaßnahmen – so könnten Nationalspieler künftig bei der Vorbereitung auf Länderspiele in den Zimmern des DFB-Campus übernachten. DFB-Präsident Bernd Neuendorf gibt sich optimistisch: "Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen, dieses strukturelle Defizit zu beseitigen." Auch der Fiskus macht dem Verband zu schaffen: Finanzbehörden haben dem DFB in der Vergangenheit für einzelne Jahre wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung die Gemeinnützigkeit aberkannt. Damit sind Steuernachzahlungen über mehrere Mio Euro offen.
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