“Spiegel”: Die Bundesregierung wollte kurz vor der Pleite noch Geld in Wirecard stecken.


Sparschein gehabt: Gerade einmal zwei Tage vor der Insolvenz von Wirecard sollte die staatseigene Ipex-Bank auf Drängen des Bundesfinanzministeriums dem Unternehmen noch einen Kredit gewähren, berichtet der "Spiegel". Das Magazin bezieht sich auf vertrauliche E-Mails, in denen Klaus Michalak, der Chef der KfW-Bankentochter, seine Vorgesetzte über ein geplantes Telefonat mit dem Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Jörg Kukies, informiert. "Herr Kukies will mit uns wohl diskutieren, ob wir nicht nur stillhalten können, sondern ggf. unser Engagement noch aufstocken würden", heißt es in der E-Mail.

Offenbar wollte die Bundesregierung die Insolvenz und den darauf folgenden Zugriff ausländischer Firmen auf Wirecard verhindern. Am Tag vor dem Telefonat hatte Wirecard mitgeteilt, dass rund 1,9 Mrd Euro Bankguthaben "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit" gar nicht existieren. Die entsprechenden Vorgänge hat das Finanzministerium der Öffentlichkeit und dem Parlament laut "Spiegel" bislang verschwiegen. Die E-Mail von Michalak ist für Abgeordnete nur in einem gesicherten Raum einsehbar, in dem die Volksvertreterinnen weder Handy noch Notizblock mitnehmen dürfen.
spiegel.de