Documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann legt ihr Amt nieder.


Kunst­freilassung: Die Documenta trennt sich von General­direktorin Sabine Schormann. Darauf einigen sich Schormann und der Aufsichts­rat der Kunst­ausstellung bei einer gemeinsamen Sitzung. Das Gremium um Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle und Hessens Kunstministerin Angela Dorn zieht damit Konsequenzen aus dem Antisemitismus-Eklat rund um das Plakat des Künstler­­kollektivs Taring Pad auf der diesjährigen Ausstellung.

Kultur­­staats­­ministerin Claudia Roth hatte zuletzt kritisiert, dass Schormann die Aufklärung nicht "leisten kann oder will". Sie begrüßt deshalb die Entscheidung. "Es ist richtig und notwendig, dass nun die Aufarbeitung erfolgen kann", sagt Roth der "Frankfurter Rundschau". Meron Mendel, der als Antisemitismus-Berater der Documenta zurückgetreten war, sagt in den "Tagesthemen", das Handeln von Schormann "war ein Hindernis für die Aufarbeitung". Die Verantwortlichkeiten seien von Anfang an sehr "diffus" gewesen.

Für "Spiegel"-Redakteurin Ulrike Knöfel verfestigt sich der Eindruck, jeder Beteiligte habe "seine eigene Wahrheit". Sowohl Schormann als auch Roth hätten sich ständig selbst widersprochen. Zudem habe eine Findungskommission bereits 2018 entschieden, die indonesische Künstlergruppe Ruangrupa mit der künstlerischen Leitung der 15. Documenta zu beauftragen. Damals war Schormann noch gar nicht im Amt. Deshalb seien jetzt "alle Vorgänge und Akten auf den Tisch zu bringen". (Foto: Swen Pförtner / dpa / Picture Alliance)
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