NDR, WDR & SZ: Jens Spahn drückte die FFP2-Maskenabgabe via Apotheken trotz Kritik persönlich durch.


Die Masken fallen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn drückte die Abgabe von FFP2-Masken über die Apotheken persönlich durch, berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Sein eigenes Fachreferat habe Spahn davon abgeraten, acht weitere Referate wollten ebenfalls auf die Verordnungsfähigkeit von FFP2-Masken verzichten. Entgegen aller Kritik soll Spahn die Aktion persönlich durchgesetzt haben, an der sich Apothekerinnen laut eigener Aussage "dumm und dämlich verdienten". Der Preis von sechs Euro pro Maske, den der Bund den Apotheken erstattet hat, ist laut den Recherchen viel zu hoch und kam u.a. durch eine Beratung von Ernst & Young zustande – der Wirtschaftsprüfung, die schon im Wirecard-Skandal keine gute Figur machte. Ein Angebot des Drogeriemarkts DM, der als Abgabestelle für FFP2-Masken fungieren wollte, blieb offenbar ungeprüft. DM wollte FFP2-Masken bereits im Dezember 2020 für einen Euro pro Stück anbieten.

Spahn reagierte ebenfalls nicht auf Kritik des Apothekerverbands. In einer entsprechenden Videokonferenz im November vergangenen Jahres soll ein Teilnehmer den Minister darauf aufmerksam gemacht haben, dass er gerade fünf FFP2-Masken für rund zehn Euro erworben hatte. Spahn und sein Ministerium hielten trotzdem an der Erstattungssumme von sechs Euro pro Maske fest.
tagesschau.de, sueddeutsche.de (Paid), br.de, apotheke-adhoc.de