“Süddeutsche Zeitung” berichtet vom Vorwurf des Machtmissbrauchs innerhalb der DW.


Ungeklärte Tatsachen: Hinter der Fassade der Deutschen Welle herrschen "erbitterter Streit", "Missmanagement, Einschüchterung und Schikane", schreibt Mohamed Amjahid in der "Süddeutschen Zeitung". Kritik an der Führungsebene führe zum Rausschmiss. In einem Protestbrief von Anfang 2020, den Amjahid zitiert, schrieben mehr als 350 DW-Mitarbeiter*innen: "Wir glauben, dass Machtmissbrauch bei der Deutschen Welle allgegenwärtig ist." Der Artikel stellt die Frage, ob interne Missstände angemessen aufgearbeitet werden. Die Zusammenarbeit mit drei freien Mitarbeiter*innen sei im Dezember 2020 wegen "nachhaltig zerstörten Vertrauensverhältnisses" beendet worden, alle drei waren laut Artikel "mit kritischen Nachfragen zu Strukturen und Arbeitsklima aufgefallen".

Aus Sicht des Senders hätten Verdi-Vertreter*innen die internen Konflikte angeheizt. Tatsächlich geht die Gewerkschaft hart mit Intendant Peter Limbourg ins Gericht und schreibt in einem Brief, der Sender habe "auf dem Gebiet der Konfliktlösung jedes Maß verloren". DW-Sprecher Christoph Jumpelt schreibt in einem Statement, der "SZ"-Artikel stelle falsche Behauptungen auf. Der Sender sei der Bitte um Stellungnahme und Erläuterung "ausführlich nachgekommen", davon finde sich kaum etwas in dem Artikel wieder. "Seit Jahren aufgearbeitete Vorfälle" würden fälschlicherweise als aktuell dargestellt. Die Gründe für die Trennung von den drei Mitarbeiter*innen sei "nicht wahrheitsgetreu wiedergegeben".
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