“Bild”: Bundesregierung löscht Impfpflicht-Absage von Webseite.


Vorsorge-Eingriff: Die Bundesregierung entfernt auf einer Informations-Seite zur Corona-Impfung eine Grafik, in der die mögliche Einführung einer Impfpflicht als "Falsch­meldung" deklariert wird, berichtet die "Bild". Eine Regierungs­sprecherin bestätigt, dass die Illustration am 19. November "mit Blick auf die Beschlüsse der Minister­präsidenten­konferenz" von der Seite genommen wurde. "Was kürzlich noch als Falsch­meldung galt, könnte bald Gesetz werden", resümiert die "Bild". Die Bundes­länder haben sich am Donnerstag für eine verpflichtende Impfung in Heil- und Pflege­berufen ausgesprochen und den Bund dazu aufgefordert, eine solche umzusetzen.

Zu einer generellen Impfpflicht gegen das Coronavirus bekennt sich die Bundes­regierung bisher nicht. Gesundheitsminister Jens Spahn lehnt diese aktuell mit der Begründung ab, sie würde "das Land spalten" und "die Fronten nur noch weiter verhärten". Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bringt vor wenigen Tagen "eine weitergehende Impfpflicht" ins Gespräch, "um aus dieser Endlos­schleife" heraus­zukommen. Er verlegt die Diskussion darüber aufs kommende Frühjahr. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bekräftigt ebenfalls, "wir müssen anfangen, über eine allgemeine Impfpflicht nachzudenken". Seine Amtskollegin von der FDP, Christine Aschenberg-Dugnus, sagt hingegen, es hilft niemandem "die allgemeine Impfpflicht als Drohkulisse in den Raum zu stellen".

Laut einer repräsentativen Umfrage der "Bild am Sonntag" begrüßen 52 % der Deutschen eine allgemeine Impfpflicht, 41 % sind dagegen. (Bild: Bundesregierung / bild.de)
bild.de (Grafik), bundesregierung.de, wdr.de, zeit.de (Paid), merkur.de, bild.de (Lauterbach), spiegel.de, rnd.de