"Bei Amazon hätten sie definitiv öfter 'Dallas' gucken sollen."
Birkenstock-Chef Oliver Reichert sagt im "Spiegel"-Interview, mit besseren TV-Kenntnissen hätte Amazon gewusst, dass ein Familienunternehmen Tricks mit anderen Händlern "nicht auf sich sitzen lässt". Amazon hatte versucht, US-Händlern Birkenstock-Schuhe abzukaufen, um trotz eines Boykotts durch Birkenstock lieferfähig zu bleiben.
"Spiegel" 52/2017, S. 68-69 (Paid), turi2.de (Background)
Weitere Zitate aus dem Interview:
"Das Problem fängt genau da an: Mit wem kann ich denn bei Amazon überhaupt über solche Themen sprechen, die ja die Firmenkultur betreffen? Ein Einkäufer für Schuhe in München hilft mir da nicht weiter. Und mit einem Briefkasten in Luxemburg lässt es sich schlecht diskutieren. Vielleicht hätten wir mal Alexa fragen sollen..."
"Die Wahrheit ist, dass Amazon an den Fälschungen mitverdient. Die streichen schließlich auch von den Plagiateverkäufern eine Provision ein."
"Für uns ist Amazon ein Mittäter."
"Ein Tiefpunkt war erreicht, als wir feststellen mussten, dass Amazon-Kunden reihenweise gefälschte Birkenstock bei unserem Kundendienst einreichten. (...) Weil die Leute natürlich glaubten, sie hätten Originalprodukte gekauft – dabei waren es Billigkopien. Das ist ein riesiges Problem. Erklären Sie so einem Kunden mal, warum wir seinen Schuh, den er bei einem angeblich seriösen Amazon-Shop erstanden hat, nicht reparieren können. Spätestens da war für uns klar: Jetzt ist Schluss mit lustig. Wir haben den betrogenen Kunden dann neue, echte Birkenstock geschickt – und Amazon eine klare Ansage gemacht."