WDR verteidigt Trans-Beitrag von der “Sendung mit der Maus”.


Maus mit Message: WDR-Kinderprogrammchefin Brigitta Mühlenbeck wehrt sich im "Spiegel" gegen Kritik an der Sendung mit der Maus, die am Sonntag Transgeschlechtlichkeit thematisiert hat. Auf Twitter hatte u.a. Ex-"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt gegen den Beitrag gewettert und von einer "ideologisch-sexualisierten Früherziehung mit Zwangsgebühren" gesprochen. Den Vorwurf der Sexualisierung weist Mühlenbeck deutlich zurück, es gehe "weder um Geschlechtsangleichungen noch um Geschlechtsverkehr", stellt sie klar. "Womöglich hat dieser erwachsene Mann gedacht, er bekomme ein paar Reaktionen, als er unsere Maus als 'Zwangsmaus' bezeichnete."

Dass die Sendung so hohe Wellen geschlagen hat, habe die Redaktion überrascht, gerechnet hatte man nur "mit ein paar Kommentaren" auf Social Media: "In unserer Wahrnehmung hat das Thema längst seinen Platz in der Öffentlichkeit – und auch schon länger in unserem Kinderprogramm." Angesprochen auf Kritikerinnen, die das Thema für nicht kindertauglich halten, entgegnet Mühlenbeck u.a., dass unter Fünfjährige "sowieso nicht allein vor dem Fernseher sitzen und sich die Sendung ansehen" sollten. Man wolle "immer auch zu fortführenden Gesprächen in Familien anregen". In der besagten "Maus"-Folge spricht Moderatorin Siham El-Maimouni mit Katja, die ihre Transsexualität lange geheim halten hatte.
spiegel.de (Paid), derwesten.de (Background)
(Foto: WDR/Annika Fußwinkel)