Der “stern” schwärzt vorsorglich im Digitaltitel einen Beitrag über ein Trump-Hotel.


Sternfinsternis: Der "stern" hat offenbar Angst von Donald Trump und zensiert sich deshalb selbst. In der Digitalversion der bereits am Dienstag veröffentlichten Ausgabe 52/2019 ist ein Beitrag entfernt, Leser sehen nur den Hinweis: "Diese Strecke wurde aus juristischen Gründen geschwärzt". Laut der "Süddeutschen Zeitung" handelt sich um eine dreiseitige Reportage eines US-Korrespondenten, der ein Trump-Hotel in Washington besucht habe. Zwar gebe es bislang keine juristische Auseinandersetzung, da der Beitrag aber Kritik enthalte, sei eine Klage in den USA denkbar.

Bei Gruner + Jahr sei die Reportage zwar abgesegnet, dennoch könnten "im Falle einer Rechtsprechung für den 'stern' erhebliche Verfahrenskosten entstehen", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" eine Sprecherin des Verlags. Deshalb habe sich das Haus entschieden, den Beitrag nicht in den USA und damit allgemein nicht in der Digitalausgabe verfügbar zu machen. Im Printheft ist er enthalten.
sueddeutsche.de, "stern" 52/2019, S. 46 (Paid)