Die Staatsanwaltschaft Stuttgart startet Ermittlungen gegen Thomas Strobl.


Polizei-Affäre: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen den Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl und wirft dem CDU-Politiker und Ehemann von ARD-Programmdirektorin Christine Strobl die Weitergabe von vertraulichen Dokumenten an einen Journalisten vor. Dabei soll es sich um ein Schreiben von dem Anwalt des Polizisten handeln, dem sexuelle Belästigung vorgeworfen wird. Zudem steht der Verdacht im Raum, Strobl habe den Journalisten angestiftet, verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen zu verbreiten. Strobl räumt zwar ein, Fehler in der Kommunikation gemacht zu haben, bestreitet aber, sich strafbar gemacht zu haben. Einen Rücktritt lehnt Strobl bisher ab.

Auch gegen den Journalisten läuft nun ein Ermittlungsverfahren, bei einer Verurteilung drohen ihm eine bis zu einjährige Haftstrafe oder eine Geldstrafe. SPD, FDP und AfD fordern Strobls Rücktritt und werfen ihm u.a. Geheimnisverrat und Verstöße gegen den Datenschutz vor. SPD-Fraktionschef Andreas Stoch spricht etwa von einem "skandalösen Vorgang". Strobl dagegen sagt, im Fokus müsse nun die "Aufklärung der Vorwürfe" gegen den Beamten stehen.
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(Foto: picture alliance/dpa, Marijan Murat)