“Nichts ist für die Ewigkeit.” Wie Thomas Rabe RTL und Gruner + Jahr fusionieren will.


Überzeugungsarbeit: Bertelsmann-Boss Thomas Rabe verteidigt im "Spiegel"-Interview von Steffen Klusmann, Anton Rainer und Alexander Kühn sein Ziel, die Töchter Gruner + Jahr und RTL näher zusammenzurücken – ob am Ende eine Fusion stehe, sei aber "noch nicht entschieden, wir stehen am Beginn des Prozesses". Es sei auch denkbar, "nur einige Geschäftsbereiche zu vereinen". Er plädiere allerdings dafür, die Ressourcen zu bündeln, so könnten beide Einheiten den "Veränderungen besser begegnen". Im 3. Quartal solle die Entscheidung fallen, im 4. werde sie umgesetzt. Rabe macht keinen Hehl daraus, dass er mit der Fusion auch sparen will: Es gehe darum, die Reichweiten zu bündeln, "gleichzeitig würden durch die Zusammenführung von Strukturen auch Kosten wegfallen".

Dass Rabe G+J vor kurzem noch komplett verkaufen wollte, etwa an Burda, dementiert der Manager strikt. Mit dem Gedanken, ProSiebenSat.1 zu übernehmen, spiele er hingegen immer noch – allerdings "nicht unmittelbar". Durch die geplante Konsolidierung "könnten wir sogar noch mal ein Stück kleiner werden", sagt Rabe. Er peilt bis 2025 aber ein Umsatzziel von 20 Mrd Euro an und will Bertelsmann "stärker auf Wachstum ausrichten". Über sein neues Hobby, einen Jagdgrund, sagt er: "Ich kümmere mich dort um den Holzteil. Aufforsten, Waldumbau, CO2-Ausgleich, das interessiert mich. Das Jagen überlasse ich anderen."
spiegel.de (Paid)