Bremer Funkspekulanten: Der Bremer Landesrechnungshof sorgt sich in einem Sonderbericht um die finanzielle Lage von Radio Bremen. Zwar erzielte die kleinste ARD-Anstalt 2021 und 2022 Überschüsse, jedoch nur aufgrund von Sonder- und Einmaleffekten. Kritisch sehen die Prüfer insbesondere die Lücke von 50 Mio Euro, die zwischen Rückstellungen für die Altersversorgung und künftigen Rentenansprüchen klafft. Der Rechnungshof empfiehlt Radio Bremen daher, "zumindest Zinserträge dauerhaft dem Deckungsstock zuzuführen", statt sie wie bisher in den Betriebshaushalt fließen zu lassen. Radio Bremen müsse sich "zunächst an die eigene Nase fassen und weitere Sparanstrengungen unternehmen", fordert Rechnungshof-Präsidentin Bettina Sokol. Dazu gehöre auch, Töchtern wie der Produktionsfirma Bremedia nur dann finanzielle Leistungen zukommen zu lassen, wenn sie "rechtlich zulässig und betriebswirtschaftlich notwendig sind". Zudem appelliert Sokol an die Politik, den Rundfunkstaatsvertrag so zu ändern, dass kleine, finanzschwache Anstalten nicht durch Überschüsse anderer Anstalten benachteiligt würden. Eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags würde für Radio Bremen nicht "den großen Wurf" bringen, glaubt Sokol, da es im Land Bremen nur eine "verhältnismäßig geringe Anzahl von beitragspflichtigen" Menschen gebe.
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