Neue Dachmarke: Facebook wird zu Meta.


Metaware: Facebook gibt sich – wie erwartet – einen neuen Namen und bündelt seine Apps und Technologien künftig unter der Dachmarke Meta. Damit will der Tech-Gigant aus dem Schatten des bisher namens­gebenden Social-Media-Plattform Facebook heraustreten, auch Instagram und WhatsApp gehören zum Konzern, und den Fokus auf die neue, virtuelle Umgebung Metaverse lenken. "Wir stehen am Anfang des nächsten Kapitels für das Internet", schreibt Konzernchef Mark Zuckerberg im Gründerbrief. Er versteht unter Metaverse ein "verkörpertes Internet", das Nutzerinnen "eindringlich" erleben können, statt nur anzuschauen.

Für den Konzern sei Metaverse "eine willkommene Chance, mal wieder als Pionier dazustehen und nicht nur als ein den Trends hinterherlaufendes Unternehmen, das andere Techfirmen mit guten Ideen entweder kauft oder kopiert", kommentiert "Spiegel"-Autor Markus Böhm. Man könne nur hoffen, dass Zuckerberg "vor lauter Wandelwille nicht Facebooks Verantwortung für seine bisherigen Produkte vergisst". In eine ähnliche Kerbe schlägt "FAZ"-Korrespondent Roland Lindner, der mutmaßt, Zuckerberg habe Metverse zum Kern seiner Strategie gemacht, um "ein bisschen mehr als Futurist dazustehen anstatt als Skandalunternehmer". Kevin Knitterscheidt schreibt im "Handelsblatt" von einer "Flucht vor der Gegenwart" .

Zuckerberg betont, Metaverse solle kein proprietäres Netzwerk sein, das von einer Firma beherrscht wird, sondern lebe von "Schöpfern und Entwicklern, die neue Erfahrungen und digitale Elemente schaffen, die interoperabel sind". Innerhalb des nächsten Jahrzehnts will er 1 Mrd Menschen erreichen, Hunderte Mrd Dollar mit digitalem Handel umsetzen und Mio Arbeitsplätze für Kreative und Entwickler schaffen. An der Unternehmens­struktur ändert sich durch den neuen Namen nichts, jedoch werde der Konzern seine Finanzen ab dem 4. Quartal 2021 für die beiden operativen Einheiten "Family of Apps" und "Reality Labs" getrennt ausweisen.
about.fb.com, tagesschau.de, rnd.de, spiegel.de (Böhm), faz.net (Lindner), handelsblatt.com (Knitterscheidt), facebook.com (Keynote Mark Zuckerberg, 80-Min-Video)