“Spiegel”: Christian Drosten spricht über seine Rolle als “neue Berühmtheit” und erklärt sein Verhältnis zur “Bild”.

Nichts Besseres zu tun: Virologe Christian Drosten gibt dem "Spiegel" ein Interview, in dem er unter anderem auf seinen Streit mit der "Bild" eingeht. Drosten sagt, "Bild" habe er letztmals "zu Zeiten von Bumm-Bumm-Boris" gelesen; Chefredakteur Julian Reichelt kenne er erst seit der in seinen Augen tendenziösen Presseanfrage des Blatts vergangenen Montag. Dass Reichelt ihn "zum Duell" gefordert habe, käme ihm vor wie "tiefstes 19. Jahrhundert". Insgesamt habe er sich auf der "Bühne der Nation" ein dickeres Fell zugelegt, obwohl er "eigentlich nicht der Typ sei, der sich gut vor persönlichen Anfeindungen schützen kann". Drosten betont, er habe sich vor allem an die Öffentlichkeit begeben, um rechtzeitig vor den Folgen von Corona warnen zu können.

Anfeindungen und Hassbotschaften gegen Drosten analysiert das Landeskriminalamt Berlin. Insbesondere hofft Drosten auf die Ermittlung des Täters, der ein Plakat veröffentlicht hat, das ihn neben KZ-Arzt Josef Mengele zeigt. Seine Rolle als Berater der Politik nimmt Drosten weniger gewichtig wahr als die Medien: Er glaubt maximal, dass sein Podcast "in minesterialen Abteilungen genau gehört wird". Außerdem hat Drosten noch eine gute Nachricht: Er verlässt sich darauf, dass es im Frühjahr 2021 mehrere Impfstoffe gegen das Corona-Virus gibt. "Wir sind auf einem extrem guten Weg bei der Impfung."
spiegel.de (Paid), turi2.de (Background "Bild" vs. Drosten)