Streamender Broadcaster: Ad-Alliance-CMO Lars-Eric Mann über TV- und Tech-Innovationen.


Tot­gesagte leben länger: "Die Gen Z schaut 46 Minuten am Tag Fernsehen", sagt Lars-Eric Mann im Video-Interview von "Horizont" und turi2. Das zeige, dass TV auch für junge Menschen noch immer ein durchaus interessantes Medium sei. Der CMO des RTL-Vermarkters Ad Alliance findet: "Wir dürfen den Begriff TV nicht zu schmal fassen." Dazu gehören schließlich auch Smart-TVs, die laut Mann mittlerweile drei von vier Haushalten besitzen. Auch mit RTL+ erreiche der Sender viele junge Menschen. Am Rande des Kunden-Events Innovation Now erklärt Mann, dass dabei auch die neuen TV-Standards Addressable TV und Connected TV eine große Rolle spielen. Er ist sicher, dass sich die neue Technik trotz einer gewissen Innovations-Schwer­fälligkeit der Deutschen durchsetzt, da er bei Werbe­kunden schon jetzt eine große Nachfrage beobachtet.

Mann berichtet zudem von der Cross-Over-Evolution der Ad Alliance. Bei dem Projekt gehe es darum, die Silos von Planung, Ausspielung und Reporting aufzuheben und stattdessen eine Netto­reichweite über alle Gattungen hinweg ausweisen zu können. Gleichzeitig soll besser deutlich werden, welche Werbe-Gattung welchen Effekt auf eine Kampagne hat. Zurzeit arbeite die AdAlliance an der Dynamic-Video-Creation. Damit könne man je nach regionaler Aussteuerung in Echtzeit das Motiv ändern oder das Voice-Over anpassen.

In dem Gespräch äußert sich Mann auch zu den aktuellen Einschnitten bei RTL, die er als etwas wahrnehme, "das einen persönlich sehr betroffen macht". Ganz nüchtern aus Vermarktungs­sicht betrachtet, ändere sich durch die Umstellungen an der "vermarktbaren Reichweite" jedoch nicht viel. Zum Abschluss gibt Mann einen Ausblick auf die Programm­planung für das kommende halbe Jahr. Unter anderem setze RTL die Dienstags-Krimi­reihe fort und startet das neue Format "Die Verräter", das auf dem Spiel "Werwölfe vom Düster­wald" basiert und laut Mann "alle haben wollen".
turi2.tv (9-Minuten-Video auf YouTube)