Uwe Vorkötter kritisiert “Fakten-Scheu” in Reichelt-Berichterstattung.

Fall Reichelt: "Eine seltsame Fakten-Scheu liegt über der Geschichte", schreibt Uwe Vorkötter bei "Horizont". Investigativ-Journalismus arbeite heutzutage "nicht mit Fakten, nicht mit Indizien und Beweisen", sondern mit "verletzten Gefühlen" und reize "die Empörungsskala nach oben" aus. Das Ippen-Investigativ-Team sei auf der Höhe des Zeitgeistes, der "die Perspektive der tatsächlichen oder vermeintlichen Opfer" einnehme, statt eine Geschichte von allen Seiten zu betrachten. Bei "gesellschaftspolitisch besonders aufgeladenen Themen" werde moderner Investigativ-Journalismus zu "Staatsanwalt, Polizei, Opferanwalt und Richter in einem". Julian Reichelt verdiene zwar kein Mitleid, aber auch keine Häme.
horizont.net (Paid)