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Alles eine Frage der Perspektive: Kathrin Werner über den Sinn des weiblichen Blicks auf die Wirtschaft.

13. Juni 2022

Wirtschaft wird weiblich: Frauen sind eine treibende Kraft der Wirtschaft, doch die großen deutschen Wirtschafts­magazine sind bisher voller Geschichten für Männer über Männer und von Männern geschrieben, kritisiert Kathrin Werner, Redaktions­leiterin von “Plan W”, dem Frauen-Wirtschafts­magazin der “Süddeutschen Zeitung”. Aufgabe des Journalismus sei es, Frauen, die die Wirtschaft verändern, als Vorbilder und Role Models sichtbarer zu machen. turi2 veröffentlicht Werners Beitrag in Kooperation mit Republic, dem gemeinsamen Vermarkter der “FAZ” und der “Süddeutschen Zeitung”. Das komplette Magazin Republic Media zum Thema “Sinn” können Sie gratis herunterladen.

von Kathrin Werner / Süddeutsche Zeitung

Frauen treffen in den meisten Haushalten die allermeisten Konsum­entscheidungen. Sie sind diejenigen, die bestimmen, was die Familie für wie viel Geld kauft und wie sie lebt. Sie sind bestens ausgebildet, in vielen OECD-Ländern im Schnitt sogar besser als Männer. Sie interessieren sich für die Welt um sich herum, sie wollen über sie lesen – auch über Wirtschaft. Mehr als eine halbe Million Frauen greifen jeden Tag zur “Süddeutschen Zeitung”. Und mehr als die Hälfte von ihnen gibt an, dass sie sich für Wirtschaft interessiert.

Eigentlich müsste die Sache klar sein: Frauen sind eine treibende Kraft der Wirtschaft, also muss Wirtschafts­journalismus auch Journalismus für Frauen sein. Doch die großen deutschen Wirtschafts­magazine sind über­wiegend voller Geschichten für Männer über Männer und von Männern geschrieben. Oft muss man lange blättern, bis man ein Bild einer Frau findet. Von den meisten Produkten fühlen sich Frauen nicht angesprochen. Bislang ist das zumindest oft so.

Doch der Wirtschafts­journalismus ändert sich, so wie sich auch die Wirtschaft verändert. Mit 20 deutschen Börsen­unternehmen haben so viele wie nie zuvor im vergangenen Jahr eine erste Frau in das oberste Führungs­gremium berufen. Die Frauen­quote in den DAX-Vorständen steigt – was auch, aber nicht nur daran liegt, dass eine Mindest­beteiligung von Frauen in den obersten Führungs­etagen seit einigen Monaten gesetzliche Pflicht ist. Inzwischen gibt es zumindest eine Chefin im Leitindex DAX. Und Airbus, Allianz, Daimler und Deutsche Telekom haben je drei Frauen im Vorstand. Das gab es überhaupt noch nie, dass ein deutscher Börsen­konzern sich traut, mehr als zwei Frauen im Top­management zu haben.

Heute spricht in den großen deutschen Unternehmen kaum noch jemand über Gleich­berechtigung mit Augen­rollen, weil sie als etwas verstanden wird, das man aus irgendeiner politischen Korrektheit heraus eben machen müsse. Inzwischen ist klar: Frauen im Unternehmen, auch in Führungs­positionen, bringen wichtige Ideen ein. Vielfalt lohnt sich. 2016 stellte die Bank Credit Suisse in einer Studie zum Beispiel fest, dass Unternehmen, in denen Frauen mindestens ein Viertel der Entscheidungs­positionen besetzen, vier Prozent höhere Cashflow-Renditen erzielen.

Natürlich ist die deutsche Wirtschaft noch längst nicht da, wo sie sein sollte. Schließlich machen Frauen die Hälfte der Bevölkerung aus – in Führungs­positionen aber noch nicht einmal ein Fünftel. Und die Corona-Pandemie hat sicher nicht geholfen, weil sie die Karrieren vieler Frauen ausbremst, die auf Kinder­betreuung angewiesen sind, weil die Väter ihrer Kinder eben nicht die Hälfte der Arbeit in Familie und Haushalt übernehmen. Selbst wenn beide Eltern arbeiten.

Über diese Themen zu schreiben, ist unsere journalistische Pflicht. Es geht um Ungerechtig­keiten, aber auch um Fortschritt. Darum beschäftigen wir uns im Wirtschafts­ressort der “Süddeutschen Zeitung” jeden Tag mit Frauen in der Wirtschaft. Wir achten darauf, dass Frauen in den großen Interviews zu Wort kommen und dass wir sie regel­mäßig porträtieren und als Expertinnen präsentieren. Einen Wirtschafts­teil ohne Frauen machen wir nicht. Nicht mehr.

Hinzu kommt, dass wir seit mehr als sechs Jahren das Frauen-Wirtschafts­magazin Plan W herausgeben, das der “Süddeutschen Zeitung” mehrmals im Jahr beiliegt. Wir sprechen darin mit Frauen nicht nur über klassische Frauen­themen, also Vereinbarkeit, Gender Pay Gap oder Frauenquote, sondern über alle großen Themen, die Wirtschaft, Politik und Gesellschaft bewegen, etwa Macht, Innovation oder künstliche Intelligenz.

Und wir sorgen dafür, dass Frauen, die die Wirtschaft verändern, als Vorbilder vorgestellt werden für jüngere Frauen, die sich nach solchen Role Models sehnen. Der weibliche Blick auf die Wirtschaft ist wichtig, weil Frauen wichtig in der Wirtschaft sind – wir müssen sie nur sichtbar machen.

Kathrin Werner
Seit 2013 bei der “Süddeutschen Zeitung” und Redaktionsleiterin von “Plan W”, dem viertel­jährlich erscheinenden SZ-Wirtschafts­magazin für Frauen. Zuvor arbeitete sie bei der “Financial Times Deutschland”.

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