dpa-Chefredakteur Sven Gösmann verrät seine Strategie.

Sven Gösmann dpaLebenszeichen vom Cheffe: Gut neun Monate nach seinem Start als Chefredakteur der dpa ist Sven Gösmann, 48, mit einem Konzeptpapier niedergekommen. Gösmann schickte sein 60 Seiten starkes Werk zur Zukunft der Agentur an seine 400 Redakteure, von wo aus es den Weg zum stets gut informierten Meedia-Mann Christian Meier fand. Wohl nicht zuletzt, damit Gösmann ein wenig Profil gegenüber seinem bei dpa hoch geschätzten Vorgänger Wolfgang Büchner gewinnen kann. Den Kern des Papiers umschreibt allerdings am ehesten der trostlose Satz: “Unsere redaktionelle Vision heißt Konsolidierung durch Weiterentwicklung unserer journalistischen Inhalte.” Übersetzt heißt das wohl: Wir müssen viel, viel besser werden, wenn wir überleben wollen. Gösmanns Papier ist nicht gerade das Äquivalent einer Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede, aber ein paar Zumutungen serviert er seinen Mitarbeitern schon. Die sollten “die Marktsituation mental annehmen”, ihre Sicherheitsbedürfnisse hintan stellen und “persönliche Mobilität” beweisen. Künftig sollen in der “Entwicklungsküche” mehr Innovationen zusammengerührt werden. Auf der Agenda stehen die unvermeidliche Konvergenz von Radio-, Text- und Videobeiträgen, eine stärkere Visualisierung der dpa-Inhalte, Social-Media-Engagement sowie die Lieferung von “Informations-Atomen” für Twitter und Co.
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