Reichelt-Anwalt verschickt vorsorgliche Warnung an Medien.


Angriff ist die beste Verteidigung? Der Anwalt von Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt sieht sich aufgrund der aktuellen Bericht­erstattung offenbar dazu gezwungen, seinen Mandanten mit einer öffentlichen Mitteilung von Vorwürfen zu befreien. Ein Macht­missbrauch durch Reichelt sei "nachweislich frei erfunden", behauptet Ben Irle. "Sex-on-demand", also Sex auf Verlangen, könne Reichelt aufgrund der Chat-Verläufe mit einer ehemaligen "Bild"-Mitarbeiterin nicht nachgewiesen werden. Reichelt besitze zudem "kein einziges Schrift­stück" der Compliance-Unter­suchung. Heute sind die ersten beiden Folgen des Podcasts Boys Club bei Spotify erschienen, in dem u.a. eine mutßmaßliche Springer-Angestellte zu Wort kommt, die Reichelt laut eigenen Angaben näher gekommen sei. Auch das neue Buch von Benjamin von Stuckrad-Barre soll wohl ein "Springer-Schlüsselroman" sein. Irle droht vorsorglich mit Rechtsmitteln, sollten Medien die Persönlichkeitsrechte von Reichelt nicht wahren. Am Freitag war bekannt geworden, dass die Berliner Anwalts­­kanzlei Irle Moser sowohl Reichelt als auch eine der betroffenen Frauen im Compliance-Verfahren vertritt. Diese sei damit "nicht einverstanden und darüber auch nicht informiert worden", sagt sie der "Süddeutschen". (Foto: Tobias Steinmauerer / APA / Picture Alliance)
presseportal.de, sueddeutsche.de (€), meedia.de, turi2.de (Background Irle Moser)