Bye-bye, Bio: Alfred Biolek, 87, ist tot. Der ehemalige Fernsehmoderator und Talkmaster ist friedlich in seiner Kölner Wohnung eingeschlafen, sagt sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der dpa. Alfred Biolek moderierte von 1991 bis 2003 die wöchentliche ARD-Talkshow Boulevard Bio, mit der er eine neue Art der Unterhaltung schuf. Später führte er durch die Kochsendung alfredissimo, in der er mit Gästen kochte, Wein trank und Gespräche führte. Die letzte Folge lief 2007, danach hatte Biolek sich bis auf wenige Ausnahmen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. "Mit Alfred Biolek verlieren wir ein Allroundtalent des deutschen Fernsehens", sagt ARD-Vorsitzender und WDR-Intendant Tom Buhrow. Biolek sei "nicht nur ein begnadeter Talkmaster, sondern auch Ideengeber, Entdecker, Förderer" gewesen. "Monitor"-Redaktionsleiter Georg Restle bezeichnet Biolek als "Mann, der uns wie kaum ein anderer zeigte, wozu intelligente Unterhaltung fähig ist". Er habe als "perfekter Gastgeber den geistreichen Smalltalk und die gute Laune ins deutsche Fernsehen" gebracht, sagt ARD-Programmdirektorin Christine Strobl.

2018 sprach Biolek mit dem "SZ-Magazin" über seinen Blick aufs Fernsehen und die Medien. Er sei, was sein Urteil über die Programme angeht, milder geworden. "Zu meiner Zeit war es die einzige bedeutende Informationsquelle, Fernsehen war relevant, wer mitreden wollte, musste schauen. Heute ist es ein Medium von vielen, wahrscheinlich nicht mal das wichtigste." Das Fernsehen fand er damals weder besser noch schlechter als zu seiner Zeit, nur anders. Er berichtete zudem, dass er die "Tagesschau" am Abend ausließ, um sich die Zeitungslektüre am Morgen nicht zu verderben.

Das Erste stellt zum Tod von Biolek das Programm um: Ab 23.55 Uhr läuft erst den Kurzfilm "Tschüss Bio!", direkt im Anschluss folgt das 90-minütige Porträt Mensch, Bio!.
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