Facebook startet Facebook News – so sieht das neue Nachrichten-Angebot aus.


Fast alle an Bord: "Facebook News ist keine Antwort auf das Leistungsschutzrecht", sagt Jesper Doub im Video-Interview mit turi2.tv zum neuen Bereich für Qualitätsinhalte im sozialen Netzwerk. Ab heute rollt Facebook die neue Funktion aus, "es wird mehrere Wochen dauern, bis Facebook News für alle Nutzer verfügbar ist", erklärt Doub und zeigt im Video, wie der Dienst aussehen wird. Bei News affinen Anwenderinnen werde sich der Tab mit dem Zeitungs-Piktogramm in der Navigation etablieren – immer zu finden sei er über die sogenannten Bookmarks. Doub freut sich, dass Facebook neben den bereits bekannten Partner nun auch Springer und die Südwestdeutsche Medienholding u.a. mit der "Süddeutschen Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" an Bord hat. Insgesamt zählt die Partner-Liste aktuell 35 Medienuntermehmen mit weiteren sei Facebook im Gespräch.

Wie funktioniert Facebook News? Das Netzwerk sammelt automatisch alle von Medienhäusern auf der Plattform geteilten Links und spielt sie auch bei Facebook News aus. Dazu müssen Nachrichtenseiten als solche registriert sein und sich an die Community-Richtlinien halten. Eine News-Partnerschaft braucht es dafür nicht. Partnerverlage erhalten für Inhalte, die sie darüber hinaus zur Verfügung stellen, eine Vergütung in ungenannter Höhe. Dabei kann es sich um Pay-Inhalte handeln, muss es aber nicht.

Der Großteil des Nachrichten-Feeds wird durch den Algorithmus zusammengestellt, erklärt Doub. Die ersten paar Meldungen, die die Top-Storys des Tages darstellen, sind allerdings von Menschenhand kuratiert – nämlich vom Springer-Unternehmen Upday. Doub betont im Video-Interview, dass die Auswahl nichts mit der gleichnamigen News-App zu tun hat, die Springer auf Samsung-Handys betreibt, und dass Facebook die Richtlinien für die Auswahl vorgibt.

Als Antwort auf ein kommendes Leistungsschutzrecht will Doub Facebook News nicht verstanden sehen. Das Angebot sei in den USA und in Großbritannien gestartet – "dort gibt es kein Leistungsschutzrecht". Und in Frankreich, wo das LSR schon in nationales Recht umgesetzt ist, "sind wir rechtskonform unterwegs".
turi2.tv (10-Min-Video auf YouTube)