Fünf Intellektuelle teilen im “stern” ihre Gedanken zum Ukraine-Krieg.


Intellektuelle Friedenssterne: Im "stern" teilen die Intellektuellen Harald Welzer, Alice Schwarzer, Diana Kinnert, Daniel Barenboim und Richard David Precht ihre Blickwinkel auf den Ukraine-Krieg. Auf sechs Doppelseiten thematisieren sie Fragen wie: "Was denken Sie über Putins Krieg gegen die Ukraine?" und "Was sind Ihre Ängste?". Feministin Alice Schwarzer warnt vor einer Heldenverehrung und spricht die Situation der Frauen im Kriegsgebiet an. Schon am ersten Kriegstag sei die Google-Suche nach "Ukrainian Girls" in die Höhe geschnellt. Auf sozialen Medien jubeln Nutzer über "Frischfleisch aus der Ukraine" und eine "endlich willkommene Flüchtlingswelle".

Auch Unternehmerin, Beraterin und Publizistin Diana Kinnert thematisiert, welche Auswirkungen der Krieg in sozialen Medien hat, in denen sie "Trennschärfe, Nüchternheit und kühle Vernunft" vermisst. Statt des TikToks, "wie man es kannte: lauschig, ulkig, originell", sehen Nutzerinnen nun etwa das Leben einer Fotografin im Bunker in Kiew. Kinnert schreibt, dass nicht nur Propaganda und Desinformation oder Reportagen aus der Ukraine die "Nähe des Krieges" offenlegen. Sie sei eher über "Inhalte, Gesten, Symbole unsereins" besorgt. Denn die zeigen: "Wir sind längst Beteiligte, nicht Beobachter".

Die Reaktionen des Westens auf den Ukraine-Krieg beschäftigen auch Philosoph und Autor Richard David Precht. Mit Waffenlieferungen habe Deutschland "eine rote Linie" überschritten. Einen europäischen Staat im Krieg mit Waffen zu beliefern, "ist und bleibt ein Tabubruch". Im "knochenharten Widerspruch" dazu stehe das Mitgefühl vieler Europäer mit den Kriegsopfern. Hoffnung sieht Precht nur im Szenario eines schnellen Endes des Kriegs "mit einer neutralen Ukraine". (Fotos: Picture Alliance)
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