Porträt: CSU-Politikerin Dorothee Bär.


Gespür für on- und offline: Für ein Foto für einen Social-Media-Post drückt Dorothee Bär ihr Handy schon mal ihren Kindern in die Hand – oder Touristinnen in Berlin. Die ehemalige Staatsministerin für Digitales weiß, wie man Menschen erreicht. "Wer Menschen nicht liebt und sich nicht für sie interessiert, darf nicht Politikerin werden."

Bär arbeitet, seit sie 14 ist: in einer Gärtnerei, im Krankenhaus, als Putzhilfe, bei Zeitung und Radio, im Kino, bei Douglas. Mit 16 tritt sie in die CSU ein. Ihre politische Karriere beginnt im Kommunalen, "Bäche reinigen, Spielplätze im Dorf schaffen". Seit 2002 sitzt sie im Bundestag. 2005 verliert sie ihren Sitz kurz, rückt Wochen nach der verlorenen Wahl doch noch nach. Eine Chance, ihr Umfeld besser kennenzulernen: "Nach dem Wahltag meldeten sich einige zunächst einmal nicht mehr." Seit Ende 2021 ist Bär nach acht Jahren Regierung nun Opposition. "Nicht-Regieren bedeutet auch ein Mehr an Freiheit", sagt sie.

Bärs Faible für Flugtaxis, Social Media und High Heels hat ihr so manches öffentliche Naserümpfen eingebracht, auch aus der eigenen Partei. Inzwischen sieht sie das gelassen. Der jungen Doro würde sie raten: "Nur auf die hören, die man auch selbst um Rat gefragt hätte".

Tipp von Dorothee Bär: "Nicht auf das Gebabbel anderer hören"

Dorothee Bär
Geb. 1978 in Bamberg
1992: Eintritt in die Junge Union
1999: Studium Politikwissenschaften in München und Berlin
2002: Einzug in den Bundestag
2009: Fraktionssprecherin Familie, Senioren, Frauen und Jugend
2013: Parlamentarische Staatssekretärin
2018: Staatsministerin für Digitales
2021: Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, zuständig für Familie und Kultur


(Foto: Jens Krick / Flashpic / Picture Alliance)

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